Die Cicoria Ripassata (im Dialekt klingt es wie “a’schigoria“) ist ein römischer Klassiker, den man hier in jeder Bar als Beilage oder im Brötchen kaufen kann. Das leicht säuerliche Wiesengewächs schmeckt wirklich jedem und man weiß, dass sie schon seit mindestens 4.000 Jahren sehr geschätzt ist: sogar in ägyptischen Sarkophagen fand man Reste unserer Cicoria.

Inhalt
Gesundheitliche Vorteile
Schon in der Antike wusste man um ihre reinigenden, verdauungsfördernden und harntreibenden Kräfte. Heute können wir auch noch von ihr sagen, dass sie viele Mineralstoffe besitzt und reich an Vitamin A ist.

Wo findet man die Zichorie?
In Rom fand man sie früher massenhaft auf jeder Wiese – heute muss man schon weit raus fahren, um noch eine Wiese zu finden. Die Leute gehen deshalb meist nicht mehr selbst ernten, sondern kaufen sie auf dem Markt. Auch in deutschen Gefilden wächst sie, hier unter dem Namen Wegwarte oder Wilde Zichorie bekannt. Statt sie als Kaffeeersatz zu nehmen, probiere sie doch mal auf dem Teller als Gemüse aus! Sie kann auch roh als Salat oder gekocht gegessen werden, aber der Stolz der römischen Küche ist und bleibt dieses Rezept: die Cicoria Ripassata. Erst gekocht, dann in der Pfanne gebraten! “Ripassata” eben – “noch einmal gekocht”.
Zubereitungszeit
Vorbereitung: 20 Minuten
Kochzeit: 20 Minuten
Zutaten für Cicoria Ripassata Beilage (2 Personen)
- 1 kg Zichorie (die Blätter verlieren beim Kochen sehr an Volumen!)
- bestes Olivenöl
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Peperoncino
- Salz
Du bekommst nicht genug vom typisch römischen Essen? Wie wäre es mit Spaghetti al Cacio e Pepe oder Spaghetti Carbonara?
Zubereitung
Eins vorweg: Cicoria Ripassata kann wirklich jeder kochen, egal mit wie vielen linken Händen 😉
Da die Zichorienblätter meist noch voller Erde auf den Küchentresen kommt, sollte man erst einmal circa das untere Drittel der langstieligen Blätter entfernen. Danach geht es ans Waschen: ich wasche sie meist zwei Mal, um sicher zu gehen, dass keine Steinchen, Tierchen oder noch Erde zwischen den Blättern übrig bleiben.
Nach dem Waschen der Zichorienblätter solltest Du den größten Topf nehmen, den Du zur Verfügung hast. Nun die gewaschenen Blätter hineingeben, den Topf mit Wasser auffüllen, Deckel drauf und ab auf den Herd zum Kochen.
Sobald das Wasser kocht, gut salzen und den Deckel wieder auf den Topf tun. Ab und zu schauen, dass der Topf nicht überläuft.

Nach circa 20 Minuten sollten die Zichorienblätter weichgekocht sein. Ist dies nicht der Fall, können sie noch ein bißchen weiter kochen. Sobald sie weich sind, in ein Nudelsieb abschütten und mit kaltem Wasser abschrecken, damit die Blätter schneller abkühlen.
Die abgeschütteten Blätter müssen nun gut ausgewrungen werden, wir brauchen nun einmal kein Wasser in der Pfanne.

Eine große Pfanne nehmen und einen guten Schuß Olivenöl darin anheizen. Knoblauch in grobe Stücke schneiden und in die vorgeheizte Pfanne geben. Ein oder zwei (je nachdem, wie scharf Du essen möchtest) Peperoncinoschoten in die Pfanne bröseln und die mittlerweile wasserfreien Zichorienblätter ebenfalls hinzufügen.

Nun heißt es für die nächsten drei Minuten: alles schön verrühren und schauen, dass die Cicoria gleichmäßig angebraten wird.
Ist alles angebraten (nicht verbrannt natürlich), Pfanne ausstellen und das fertige Zichoriengemüse als Beilage zu was-Du-möchtest genießen.
Wenn Du es typisch römisch magst: probiere doch mal die Cicoria Ripassata zusammen mit einem dünnen Hähnchenbrustfilet in einem Ciabattabrötchen. Das findet man oft in Bars zur Mittagszeit.
Buon appetito!
Vielen Dank für das Rezept. Endlich: es ist so schwierig für italieneische Spezialitäten wie diese Rezepte zu finden. Als noch schieriger hat es sich dann aber herausgestellt, die Zutat zu bekommen: cicoria. Nach stundenlanger Recherche bin ich dann darauf gestoßen, dass der in Deutschland auf Märkten, vor allem aber in Bio-Supermärkten verkaufte Riesenlöwenzahl eigentlich eine Zikorie ist und mit unserer “Pusteblume” garnicht verwandt ist. Dort wird er als Salat verkauft. Dann hat es mich noch einige Versuche gekostet und weitere Suche, bis ich endlich einen “Löwenzahn” gefunden habe, der nicht so riesig gezüchtet ist. Den habe ich dann in einer türkischen Supermarktkette namens Eurogida in Berlin gefunden. Das Ergebnis ist perfekt. Übrigens, wer die Cicoria in etwas leuchtenderem grün sehen möchte, kann etwas Soda ins Kochwasser tun – das ist dann aber nicht mehr römisch.
Vielen Dank nocheinmal für das Rezept.
Vielen Dank Al’Iskander! Interessant, dass die Cicoria demnach auch in der Türkei wächst und geschätzt wird.
Viele Grüße, Sabine